Mit Optimismus in die neue Saison
Zwei mal Bronze. Eigentlich klingt das als Fazit des vergangenen Wasserballjahres nicht schlecht. Doch für die meisten Spieler und auch den Trainer, Ivan Mikić, reicht das nicht aus. Mit einigen knapp verlorenen Spielen, wie dem verlorenen 5m-Schießen im SSV Pokal gegen Cannstatt, belohnten sich die Münchner trotz sehr guten Vorstellungen nicht. Durch verschiedene Spiele, in denen man mit einem Tor unterlag verpasste man den ersten Platz um einen Punkt.
Doch es war letztes Jahr nicht alles schlecht: Die sehr junge Mannschaft zeigte Teamgeist, Engagement und vor allem eine Spielfreude, die das Team sehr positiv auf die kommenden Saison einstellen. Viel Arbeit der Trainer über den Sommer und Verstärkung von neuen Spielern von innerhalb, als auch außerhalb des Vereins lassen auf eine gestiegene und vor allem konstantere Leistung ziehen.
In dieser Saison neu in der ersten Mannschaft sind der Torwart Carlos Steiner Navarro, der im Sommer aus Sevilla zum Studieren nach München kam, sowie Paul Stedler aus Neustadt und Wladimir Wiesner aus Köln, die jeweils auch zum Studium nach München zogen.
Aus der Jugend der SG SWM stoßen Luka Bulatović und Márton Babos zur ersten Mannschaft und werden über den Verlauf der Saison langsam an den Alltag der 2. Liga Süd herangeführt. „Was mich sehr freut, sind die vielen jungen Spieler, die wir dieses Jahr in die Mannschaft integrieren. Sie haben alle Bock, Wasserball zu spielen und zeigen im Training viel Einsatz.“, so Trainer Mikić.
Mehr Informationen über die einzelnen Spieler und über den Spielplan des kommenden Jahres findet ihr auf unserer Website sg-swm.de und auf unserem Instagram-Kanal @munichwaterpolo.
Mannschaft Wasserball
Von Links nach Rechts
3. Reihe: Alvaro Guzman Campoy, Amadeo Ceruti, Luka Bulatovic, Joachim Hess, Abel Katona, Gian-Luca Haiden
2.Reihe: Luc Hirte, Carlos Steiner Navarro, Gianluca Berardi Vittur, Felix Ottke, Márton Babos, Thomas Perschthaler, Wladimir Wiesner, Philip Siebenhaar
1.Reihe: Anton Spanjol, Marko Ristic, Ivan Mikic, Fabian Härtel, Alp Akkus, Paul Stedler
Sie der Münchner in Fulda
Ein Haken auf der „To-Do“-Liste
München siegt in Fulda mit 8:7 und bleibt Auswärts weiter ungeschlagen
„Schon fünf Mal habe ich in meiner Karriere hier gespielt, und jedes Mal war es kein schöner Tag. Das knappste Ergebnis war ein 9:2 vor zwei Jahren…. – aber heute habe ich ein gutes Gefühl“, murmelte Torhüter Robert Idel vor dem Spiel, als er mal wieder den Beckenrand seines ungeliebten Bades, dem Sportbad Ziehers in Fulda, betrat. In der Tat spielte bei München kein einziger Spieler mit, der in diesem Becken schon einen Sieg erringen konnte – eine leere Box auf der „To-Do“-Liste also.
Als beste Auswärtsmannschaft der Liga angereist hatten sich die Männer von der Isar viel vorgenommen. Der unglückliche Punktverlust vor zwei Wochen gegen Leimen sollte das letzte Spiel in dieser Saison sein, in dem der Sieger nicht aus der Isarstadt kam.
Erschwert waren jedoch die Startbedingungen. Wegen des ausgefallen Spiels gegen Friedberg, was für den Vorabend angesetzt war, wurde nicht vor Ort, sondern in heimischen Betten übernachtet – um sich dann zu wahrlich unchristlicher Zeit um 5:45 Uhr zur Abfahrt zu treffen.
In zwei Kleinbussen brachen die Männer aus der Landeshauptstadt dann zu einer gut dreieinhalbstündige Fahrt auf. Die letzte Möglichkeit vor dem Spiel, noch ein bisschen Schlaf zu bekommen, wurde natürlich nicht verpasst, sodass die Münchner Mannschaft um 9:30 Uhr topfit in der hessischen Stadt bereit stand (die einzigen beiden Familienväter im Team ‚durften‘ die Busse fahren, kommen sie doch am besten mit wenig Schlaf aus).
Nicht, wie in der Vergangenheit oft üblich - mit fahrigen Angriffsaktionen und holprigen Verteidigungsspiel - sondern konzentriert und motiviert begannen die Münchener dann das Spiel. Es wurde sich schon zu Beginn an eingespielte Spielzüge gehalten, sodass es mit einer 3:2 Führung in die erste Viertelpause und mit einer 4:3 Führung in die Halbzeit ging – Scharfschütze Ignacio Marian de Diego steuerte mit drei Treffern die meisten Tore hierzu bei.
Doch München wäre nicht München, wenn man nicht mindestens 5 Minuten des Spiels ganz einfach herschenken würde – und an jenem Morgen in Fulda waren es die ersten Minuten nach der Halbzeitpause. „Wir haben einfach nachgelassen! Keine Konzentration, leichtfertige Ballverluste und mangelnde Aktionsbereitschaft im Angriff“, hieß das Resümee von Spielertrainer Ivan Mikić. In der Tat hatte in diesem Viertel die Mannschaft aus Fulda die Überhand, egalisierte die Münchener Führung und ging gut drei Minuten vor dem Viertelende zum ersten Mal in Führung. Die gut gefüllten Halle wurde plötzlich richtig laut, doch dank des glänzend aufgelegten Torwarts Idel und Kapitän Marko Ristić, der vor der Viertelpause den einzigen Münchener Treffer in diesem Viertel erzielte, ging es mit einem 5:5 in die Pause.
Geknickt und wütend über den eigenen Mist, den man verzapft hatte, traf man sich zur Pausenbesprechung ein. Doch Mikić wusste mal wieder, die Mannschaft präzise zu motivierten: „Jetzt geht das Spiel wieder von vorne los, und die sind platt. Also gewinnen wir“, lautete seine Pausenansprache – und die saß perfekt. Im letzten Viertel waren die Münchner wie ausgewechselt - mit einem raffinierten Konter von Brinio Hond und einem meisterhaften Überzahltor von Eigengewächs Anton Bander gingen die Münchener erneut in Führung, welche sie dann bis zum Schluss halten konnten und nach diesem 8:7 Sieg endlich einen Punkt von der „To-Do“-Liste streichen können.
Zeit zur Pause bleibt wenig, am Samstag, 25.03.2017, empfangen die Münchener im heimischen Anton-Fingerle-Schulzentrum den fünftplatzierten WSV Ludwigshafen. Ausrutscher darf man sich nicht mehr erlauben, wenn man am Ende zumindest die Silbermedaille um den Hals tragen möchte.
SC Wasserfreunde Fulda - SG Stadtwerke München 7:8 (2:3; 1:1; 2:1; 2:3)
SG Stadtwerke München: Robert Idel (TW), Brinio Hond (1 Tor), Alexander Glusow, Matthias Krimphove, Haris Hadjioannou, Ivan Mikić, Marko Ristić (3), Aaron Katona, William Gorin, Anton Bander (1), Jan Krollman, Ignacio Marian de Diego (3), Viktor Sipos